Hintergrund des Projekts

Im Jahr 2016 waren viele Feuerwehren in den Aufbau von Gemeinschaftsunterkünften eingebunden und dabei großen Herausforderungen ausgesetzt. Der LFV Hessen bot daraufhin kurzfristig Unterstützung an und führte in Zusammenarbeit mit dem Integrationsbüro des Kreises Offenbach als langjährigem Partner der Feuerwehr zunächst eine Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse durch. In Interviews mit Feuerwehrangehörigen unterschiedlicher Hierarchien und Regionen wurde über die Wahrnehmung bzgl. gesellschaftlicher Vielfalt, den Umgang damit und die Relevanz für die Feuerwehren diskutiert. Die Mehrheit der Interviewten stufte gesellschaftliche Vielfalt als ein wichtiges Thema für die Feuerwehrarbeit ein, sei es im Zusammenhang mit Einsätzen oder auch für die Mitgliederwerbung. Vielerorts läuft die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund schon länger selbstverständlich nebenher, eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema fand damals jedoch oft noch nicht statt.

Um dies zu fördern, wurden vom HMdIS an der Landesfeuerwehrschule Seminare zur Stärkung der interkulturellen Kompetenz sowie darauf aufbauend zur/m Interkulturelle/n Berater/in eingerichtet, die der LFV begleitet. Dadurch kann der Verband die ausgebildeten Interkulturellen Beraterinnen und Berater in ihren Projekten vor Ort besser begleiten und beraten. Aus Gesprächen mit Teilnehmenden wurde zudem Interesse und Bedarf an weiteren nicht-technischen Angeboten deutlich. Anfang 2018 bot der LFV daher erstmalig ein zweitägiges Seminar zu Konfliktbewältigung sowie einen Workshop zu Medienkompetenz und zum Umgang mit Fake News an. Zu beiden Veranstaltungen gab es positives Feedback und den Wunsch nach Verstetigung, daher wird dieses Angebot auch in Zukunft fortgeführt. Besonders Konfliktmanagement ist eine sinnvolle Ergänzung zu den beiden interkulturellen Modulen, gleichzeitig beinhaltet das Seminar auch allgemeine Aspekte, die im Feuerwehralltag sowie im Privatleben und Beruf anwendbar sind.