Dialog, Verantwortung und Wertevermittlung | Austausch mit jüdischen Gemeinden
Am 11. Dezember besuchten Vertreterinnen und Vertreter des Landesfeuerwehrverbandes Hessen die Synagoge in Darmstadt. Ziel des Treffens war ein offener Austausch mit Vertretern der jüdischen Gemeinden in Hessen sowie ein bewusstes Zeichen der Solidarität. Die Feuerwehren in Hessen bekennen sich damit klar zu Respekt, gegenseitiger Achtung und zum Schutz jüdischen Lebens. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Gespräch mit Daniel Neumann, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinden in Hessen, sowie Oliver Dainow, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hanau. In sachlicher und vertrauensvoller Atmosphäre wurden aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen ebenso angesprochen wie Erfahrungen jüdischer Gemeinden im Alltag. Der Austausch verdeutlichte, wie wichtig persönliche Begegnungen sind, um gegenseitiges Verständnis zu fördern und Vorurteilen entgegenzuwirken.

Dabei wurde wieder einmal mehr deutlich, dass die Feuerwehren eine besondere Rolle innerhalb der Gesellschaft einnehmen. Als Organisationen, die breit in der Bevölkerung verankert sind und ein hohes Maß an Vertrauen genießen, wirken sie weit über das Einsatzgeschehen hinaus. Diese Verantwortung schließt ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und jede Form von Diskriminierung ausdrücklich ein.
Vor diesem Hintergrund wurden erste Ansätze für eine intensive Zusammenarbeit erörtert. Geplant ist, den Dialog fortzusetzen und schrittweise in konkrete Formate zu überführen. Dazu zählen gemeinsame Aktionen sowie ein fachlicher Austausch zu Fragen von Werten, gesellschaftlicher Verantwortung und dem Umgang mit Vorurteilen. Zudem sollen neue Seminar- und Bildungsangebote geprüft werden, die diese Themen aufgreifen und in bestehende Fortbildungs- und Schulungsstrukturen der Feuerwehr eingebunden werden können.
Ein inhaltlicher Bezugspunkt für diese Arbeit ist das Projekt „Feuerwehr ist WERTvoll!“, mit dem sich der Landesfeuerwehrverband seit mehreren Jahren aktiv mit Fragen der Wertevermittlung, des respektvollen Miteinanders und der demokratischen Haltung im Feuerwehrwesen auseinandersetzt. Die Gespräche in Darmstadt knüpften an diese Arbeit an und verdeutlichten, dass Wertevermittlung nicht als Zusatzaufgabe verstanden wird, sondern als selbstverständlicher Bestandteil der Feuerwehrarbeit. Der Landesfeuerwehrverband Hessen wird den begonnenen Dialog fortführen und die besprochenen Ansätze weiter konkretisieren.
Die Feuerwehren in Hessen verstehen sich als Teil einer offenen, vielfältigen und demokratischen Gesellschaft. Sie übernehmen Verantwortung, nicht nur im Einsatzgeschehen, sondern auch dort, wo es um Haltung, Werte und den Schutz des gesellschaftlichen Zusammenhalts geht. Dieses Selbstverständnis war Grundlage des Treffens und bleibt Leitlinie für die weitere Zusammenarbeit.
