Pressemeldungen

Feuerwehr - nur gemeinsam sind wir stark

Feuerwehrangehörige genießen in der Bevölkerung ein sehr großes Vertrauen, nicht nur hierzulande, sondern weltweit. Das liegt sicherlich an dem vorbildlichen Einsatz, den viele Tausend Feuerwehrangehörige tagtäglich rund um die Uhr leisten: "Wir retten Menschen. Wir helfen selbstlos und unterscheiden nicht nach Hautfarbe, gesellschaftlicher Position oder Religion." Dieses machte
der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen (LFV Hessen) Dr. h.c. Ralf Ackermann in Willingen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) im Rahmen der 64. Verbandsversammlung seiner Organisation deutlich, die landesweit 72.000 aktive Einsatzkräfte, rund 500.000 fördernde Mitglieder in 2.600 freiwilligen Feuerwehren, 26.000 Jugendfeuerwehrangehörige in 2.082 örtlichen
Gruppen, 9.600 Kinder in 781 Kindergruppen, sowie 57 Werkfeuerwehren und sechs Berufsfeuerwehren vertritt.

 

Die Anforderungen an die Feuerwehren im Einsatzdienst wachsen stetig. Dies macht eine kontinuierliche Aus- und Fortbildung notwendiger denn je. Aber trotz bester Aus- und Fortbildung kann es
vorkommen, dass Feuerwehrangehörige das im Einsatz Gesehene und Erlebte nicht immer problemlos verarbeiten können. LFVPräsident Ackermann zeigte sich deshalb sehr zufrieden darüber,
dass man im Oktober 2017 erfolgreich den Startschuss für die Erweiterung der Psychosozialen Einsatznachsorge in Hessen mit dem Motto "Nur für uns" gegeben hat. Dieses Pilotprojekt wird ehrenamtlich durch die Praxis Krahl, Psychotraumatologisches Zentrum für Diagnostik und Therapie, durchgeführt. Neben der Einrichtung einer für alle Feuerwehrangehörigen zugänglichen Infoline wurden in einem Pilotseminar Führungskräfte aus dem Kreis Offenbach, der Stadt Offenbach und dem Kreis Groß-Gerau zu diesem Thema informiert und geschult. Das Projekt wird seither sehr gut angenommen und entwickelt sich sehr positiv.

Klare Forderung im Gesetzgebungsverfahren
Zwei für die Feuerwehren wesentliche Gesetzesvorhaben werden von der hessischen Landespolitik zurzeit diskutiert: Bei der Novellierung der Hessischen Bauordnung ist aus Sicht des LFV Hessen vor allem die Vorschriften im Bereich Dämmstoffe von entscheidendem Interesse. Der bisher vorliegende Gesetzesentwurf der Landesregierung enthält trotz Warnungen der Feuerwehren keine Veränderungen hinsichtlich des Einsatzes von brennbaren Dämmstoffen. LFV-Präsident Ackermann sieht "hier ein erhebliches Gefährdungspotential. Viele Beispiele zeigen wie schnell Gebäude
vollständig brennen können."
Auch bei der Neufassung des HBKG gibt es aus Sicht des LFV Hessen am vorliegenden Entwurf einige Kritikpunkte anzubringen: Der Katastrophenfall soll auch zukünftig in der Hand des Oberbürgermeisters bzw. Landrates bleiben. Das Verfahren hat sich bewährt.

Landesfeuerwehrschule und Integrierte Leitstellen
An der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel wird prinzipiell sehr gute Arbeit geleistet. Allerdings bemängelt der LFV Hessen erhebliche Defizite hinsichtlich der Zahl der Lehrgangsplätze, vor allem bei den Führungslehrgängen. Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen werden Führungspositionen in der Feuerwehr heute oft nicht mehr über Jahrzehnte ausgeübt, sondern nur für eine Wahlperiode. Die steigende Zahl an neu gewählten Funktionsträgern hat einen steigenden Bedarf an Führungslehrgängen zur Folge. Präsident Ackermann forderte deshalb "mehr Ausbildungskapazitäten an der Landesfeuerwehrschule" und "andere Ausbildungskonzepte, die ehrenamtsfreundlicher sind. Diese Veränderungen müssen schnell erfolgen, damit unsere Einsatzkräfte auch die notwendige Ausbildung haben, um richtig helfen zu können, und damit kein Frust entsteht, wenn sie über Jahre keine Ausbildungsmöglichkeit erhalten."

Die Integrieren Leitstellen in Hessen sind die zentrale Schnittstelle der Kommunikation im Bereich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr. Der LFV Hessen begrüßt, dass sich sowohl der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier als auch Innenminister Peter Beuth klar und deutlich für den Erhalt der bestehenden Struktur ausgesprochen haben. Von der Kassenärztlichen Vereinigung fordert der LFV Hessen, dass man sich endlich zum Wohle der Patienten mit in die Zentralen Leitstellen einbringt - zum Wohle der Anrufer.